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Wir, die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG sind ein Zusammenschluss von Menschen aus dem Chamisso-, Großbeeren-, Graefekiez und Umgebung.
Wir sind aktiv gegen Verdrängung durch steigende Mieten, Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen, Luxusmodernisierungen, spekulativen Leerstand, und die massive Zunahme von Ferienwohnungen vor Ort, sowie gegen die menschenverachtende Politik der Privatisierung und Ausbeutung weltweit.
Wir wehren uns gegen eine Wohnungspolitik, welche die Wohlhabenden immer weiter begünstigt und Menschen, die sich das nicht leisten können, ausschließt; allen voran jene, die von niedrigem Einkommen, Hartz IV oder Grundsicherung leben müssen.
Unsere Kieze haben sich in den letzten Jahren rasant verändert:
Wohnraum ist Ware und vor allem im Innenstadtbereich Luxus. Es geht um Aufwertung, Spekulation und Profit. Privateigentum wird massiv gefördert und verpflichtet zu nichts. Wer finanziell nicht mithält, kann die Koffer packen oder wird zwangsgeräumt. Viele haben bereits ihre Wohnungen verlassen müssen; weitere werden folgen. Sie verlieren nicht nur ihre Wohnung, sondern auch ihren Kiez und ihr Lebensumfeld.
Die berühmte „Kreuzberger Mischung“ ist größtenteils Schnee von gestern, auch wenn mit deren Charme weiter touristisch geworben wird. Stattdessen müssen nicht-kommerzielle Projekte, soziale Einrichtungen und Kleingewerbe zu Fressmeilen mutierten Touristenattraktionen und Exklusivläden weichen.
Politik und Justiz schauen dieser Entwicklung nicht nur tatenlos zu, sondern fördern diese Ellenbogengesellschaft systematisch. Solidarisches Miteinander und Eintreten für den Erhalt von Wohnraum – lt. Vereinten Nationen ein Menschenrecht und lt. Berliner Verfassung ein Grundrecht – wird zunehmend kriminalisiert.
Beklagen tun diese Entwicklung viele. Wir sehen dem nicht müßig und widerstandslos zu und setzen uns für ein solidarisches Miteinander und für den Erhalt einer sozialen und kulturellen Vielfalt ein. Auf dass die Stadt nicht nur denen gehört, die sie sich finanziell leisten können.
Wir unterstützen Hausversammlungen und Hausbesetzungen, beteiligen uns – in Bündnissen – an Demonstrationen und Blockaden, führen in den Kiezen Veranstaltungen durch, zeigen Filme zum Thema, dichten und singen Liedgut für Widerstand und eine Stadt von Unten, statt von oben.
Schließen wir uns zusammen, um kieznahe Strukturen zu erhalten, für unsere Rechte einzutreten und um uns für eine solidarische und herrschaftsfreie Gesellschaft zu engagieren.